Beschreibung:
Im Jahr 1935 lebten in der Jüdischen Gemeinde Višķi in Lettland 423 Menschen. 1941 begann die deutsche Armee, nach der Besetzung Lettlands, die systematische Vernichtung der Juden. Alle Juden, die nicht innerhalb von zwei Tagen geflohen waren, wurden Opfer eines deutschen Sonderkommandos, dem sich lettische Kollaborateure anschlossen.
Das Projekt widmet Baruch Chauskin, Kantor der Jüdischen Gemeinde in Osnabrück und der Gründer des Vereins „Drei Stufen“, seiner Familie, die aus Višķi stammt und zahlreiche Mitglieder bei den Gräueltaten der deutschen Besatzer verloren hat. Seine Großmutter, Haja Kovnat, wurde im Jahr 1912 in Višķi geboren und überlebte die systematische Vernichtung der Juden. Sie konnte im letzten Moment mit ihrer Tochter, Baruch Chauskins Mutter, fliehen.
Als 1944 die Nazis aus Lettlands Hauptstadt Riga vertrieben wurden, konnte die Familie in ihre Heimat zurückkehren.
In Višķi gab es jedoch nach 1945 kein jüdisches Leben mehr, weder Menschen noch Häuser
Im Jahr 2012 entdeckte Baruch Chauskin in Višķi die drei Stufen der zerstörten Synagoge, verborgen unter Gras und Sträuchern.
Die Ausstellung zeigt sowohl historische Aufnahmen als auch die aktuelle Arbeit, die sich dem Gedenken an das jüdische Leben in Višķi vor dem Überfalls der Nazis widmet.
Die Ausstellung wird am Montag, 04.11.2024 eröffnet und ist bis zum 20.12.2024 zu sehen. Im Begleitprogramm wird am Sonntag, 17.11.2024 um 14 Uhr ein musikalischer Nachmittag mit in der vhs stattfinden. Am Dienstag, 03.12., 19.00 Uhr, führt ein Vortrag von Dr. Michael Gander in die Gedenkstättenarbeit und die Kooperation zwischen Višķi und dem Gedenkort Augustaschacht ein.
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