Beschreibung:
Die Bekämpfung von Fluchtursachen ist in Europa spätestens seit 2015 zu einer Art Mantra avanciert. Viele Politiker:innen versprechen sich davon eine deutliche Reduzierung der Ankunftszahlen afrikanischer Migrant:innen, auch in Verbindung mit einer immer stärkeren Überwachung der EU-Außengrenzen. Der Soziologe und Aktivist Olaf Bernau widerspricht dieser weitverbreiteten Perspektive vehement. In seinem Vortrag wird er darlegen, warum Menschen in Westafrika aufbrechen und was dies mit
europäischer – bis heute vom kolonialen Erbe geprägter – Interessenpolitik zu tun hat. Dabei wird er auch auf die Situation in Niger näher eingehen. Das Land ist Haupttransitland Richtung Norden für Migrant:innen aus west- und zentralafrikanischen Ländern. Lange galt es als sogenannter "Stabilitätsanker", bis ein Putsch im Juli 2023 deutlich gemacht hat, dass auch dies europäisches Wunschdenken war.
Olaf Bernau ist aktiv im transnationalen Netzwerk Afrique-Europe-Interact und hält sich jedes Jahre mehrere Wochen u.a. in Mali und Niger auf.
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