„…und brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht“
In Zusammenarbeit mit dem Programmbereich Kunst und Kultur der vhs|os entwickelte der Künstler Hermann Pohlmann ein künstlerisches Projekt, bei dem die Sprache als Übermittler der geistigen Tradition einer Kultur, als visuelles Zeichen, eine zentrale Rolle spielen sollte.
Teilnehmende aus den damaligen Deutschsprachkursen wurden mit Unterstützung der Kursleitenden eingeladen, an dem Projekt mitzuwirken. Die Teilnehmenden sollten für sie bedeutsame Sinnsprüche, Lebensweisheiten aus ihrem Herkunftsland oder eigene Gedanken zum Thema "Krieg und Frieden" sammeln, notieren, vorstellen und auswählen. Diese sollten dann als Vorlage für eine festinstallierte Bodenskulptur diesen. Schließlich konnten Teilnehmende aus Russland, Türkei, Israel, Philippinen, Eritrea, Irak, Iran, Kroatien, Korea und Georgien für das Projekt gewonnen werden. Eine multikulturelle Gesellschaft, die sich nicht wie sonst zusammenfand, um gemeinsam Deutsch zu lernen, sondern die ihre jeweilige eigene Sprache und Kulturtradition zum Thema machen konnte.
Nach dem Prozess des Austausches, der Verständigung und der Auswahl der Texte bei vielen Treffen mit dem künstlerischen Leiter Hermann Pohlmann konnte an der gestalterischen Umsetzung gearbeitet werden. Die Teilnehmenden stellten einen selbstgeschriebenen Entwurf in eigener Sprache aus Styropor her, der dann in Bronze gegossen und in den Boden des Platzes eingelassen wurde. Bei einer feierlichen Veröffentlichung wurde die gesamte Schriftskulptur, die verteilt war auf mehrere Stellen des Platzes, eingeweiht. Im Zuge der Neugestaltung des Platzes im Jahr 2023, dem 375. Jubiläum des Westfälischen Friedens, wurden diese Skulpturen erneut gut sichtbar platziert.
„…Es gibt nichts Schöneres, wenn Menschen verschiedener Nationalitäten gut harmonieren. Wir alle versuchen in einem Land zu leben, das uns allen fremd ist. Wir versuchen uns zu verstehen und zu mögen. Das allerwichtigste ist, in Frieden zu leben.“
(Kemal Karagöz, Teilnehmer des Projektes)