Nachlese | Deutsch für Kriegsflüchtlinge einmal anders

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Um wirklich in einem fremden Land ankommen zu können, ist es wichtig, nicht nur die Sprache zu erlernen, sondern sich auch mit der Geschichte der neuen Heimat zu befassen. Und so machten sich 15 Flüchtlinge aus Syrien im Rahmen eines VHS-Deutschkurses auf eine fesselnde Reise in die Vergangenheit Osnabrücks.




Sie eint ein gemeinsames Ziel: möglichst bald fließend Deutsch sprechen zu können. Finanziert von der Bundesagentur für Arbeit lernen 15 Kriegsflüchtlinge aus Syrien dafür seit Anfang Dezember intensiv Deutsch in einem VHS-Flüchtlingskurs. Sie pauken 5 mal die Woche 5 Stunden lang deutsche Redewendungen, machen sich mit der deutschen Grammatik vertraut und erfahren viel Neues über das Gastland, in dem sie Zuflucht gefunden haben. Und mittlerweile klappt die Verständigung in der neuen, ungewohnten und nicht ganz einfachen Sprache schon recht gut.

TeilnehmerInnen eines VHS-Deutschkurses für Flüchtlinge im Osnabrücker Friedenssaal
TeilnehmerInnen eines VHS-Deutschkurses für Flüchtlinge im Osnabrücker Friedenssaal

Doch nachhaltiges Lernen findet nicht nur im Klassenzimmer statt: Am letzten Freitag fand endlich der sehnlichst erwartete Stadtrundgang statt. Dabei stand das Interesse an der Stadt und an der deutschen Geschichte im Vordergrund. Die KursteilnehmerInnen begannen ihre Reise durch die Vergangenheit Osnabrücks zusammen mit ihrer Dozentin Kristin Moritz beim alten Rathaus. Die Bedeutung der Steinwerke, der 30-jährige Krieg und der Westfälische Frieden waren Hauptthemen des Rundgangs. Dass Osnabrück eine Friedensstadt ist, Friedensforschung betreibt und einen Friedenspreis vergibt (einige der Preisträger waren auch den Flüchtlingen bekannt), war für alle neu und veränderte ihren Blick auf unsere Stadt.

Auch der Abstecher in die Stadtbibliothek, die seit kurzem eine Abteilung mit arabischer Literatur vorhält, war für die KursteilnehmerInnen eine große Bereicherung. Außerdem standen der Besuch der Marienkirche, des Doms und des Karolinums auf dem Programm. Nach drei Stunden waren alle erschöpft von der Flut der vielen neuen Informationen und Eindrücke – und so gab es zur Stärkung erst einmal eine Tasse Kaffee. Dabei wurde über viele Fragen diskutiert, für die während des Unterrichts kaum Zeit bleibt.

Alle waren sich am Ende einig: Es war ein ganz besonderer und sehr lohnender Vormittag, der regelmäßig in die Deutschkurse eingebaut werden sollte. Eine kleine Anekdote zum Schluss: die vielen Schlösser an der hölzernen Hasebrücke brachten einen jungen Mann auf die Idee, die Friedensstadt in „Stadt der Liebe“ umzutaufen.

Nun sind bereits alle gespannt und freuen sich auf die nächste Exkursion, die ins Felix-Nussbaum-Museum führen wird. Denn bedingt durch die aktuell grassierende Erkältungswelle konnte dieses Mal leider nur ein Teil des Kurses mit dabei sein.

(No)


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