Nachlese: Sally Perel liest an Osnabrücker Schulen
Seit vielen Jahren organisiert die VHS Osnabrück für die Schulen der Stadt und der Region Veranstaltungen mit Zeitzeugen des Nationalsozialismus. In diesem Frühjahr wurde die Zahl von 59.000 SchülerInnen überschritten, die an derartigen Begegnungen teilgenommen haben. Ihnen wurde eine Gelegenheit geboten, sich einen unmittelbaren und authentischen Eindruck von Menschen und ihren Lebensgeschichten zu machen, die die Zeit des NS-Terrors, die Verfolgung und Holocaust überlebt haben.
Besonders beeindruckt waren die Schüler von sechs Schulen in der Region Osnabrück von den Berichten des "Hitlerjungen Salomon", der sich Anfang Juli eine Woche in der Stadt aufhielt. Sally Perel musste als Zehnjähriger mit seiner Familie vor den Nazis aus Deutschland fliehen und gab sich bei der Gefangennahme durch deutsche Truppen in der Sowjetunion als Volksdeutscher aus, bevor er in eine Schule der Hitlerjugend aufgenommen wurde.
Seit 17 Jahren kommt Sally Perel auf Einladung von Dr. Carl-Heinrich Bösling von der VHS jedes Jahr mehrere Tage nach Osnabrück. Auch dieses Jahr beeindruckte er die SchülerInnen durch seine intensiven Schilderungen und seine offene Art, auch mit sehr persönlichen und kritischen Fragen umzugehen. Nach den Vorträgen bildeten sich in jeder Schule lange Schlangen, denn jede/r wollte gerne das Buch von Sally Perel persönlich signiert haben. An eine Fortsetzung des regulären Unterrichts war da so schnell nicht zu denken.
(Bg)