Nachlese: Zeugnisübergabe an Haupt- und Realschul-AbsolventInnen
Gute Noten für Addy-Waku Menga
VfL-Profi macht an der VHS seinen Realschulabschluss
Addy-Waku Mengas Beruf ist bekannt: Seit dieser Saison spielt er wieder für den VfL Osnabrück. Doch seine Zukunftspläne liegen nicht im Fußball. Vielmehr möchte der 30-Jährige Erzieher werden. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung hat er nun vollzogen: An der VHS Osnabrück hat er seinen erweiterten Realschulabschluss gemacht. In diesem Jahr haben 76 Absolventen ihren Haupt- oder Realschulabschluss nachgeholt und erhielten nun von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert ihre Zeugnisse.
"Sie spielen bildungstechnisch nun in einer höheren Liga", blieb Griesert passend im Fußballjargon. Und das, obwohl einige der Absolventen in ihrer Schulkarriere hätten Rückschläge hinnehmen müssen, sagte der Oberbürgermeister. Auf diesen Punkt ging auch Dr. Carl-Heinrich Bösling ein. "Viele von Ihnen haben eine Achterbahnfahrt hinter sich", sagte der VHS-Geschäftsführer. Dennoch hätten die TeilnehmerInnen in ihre Weiterbildung investiert und nun durch den Abschluss bessere Chancen am Arbeitsmarkt.
Genau dies hatte auch Addy-Waku Menga motiviert, noch einmal die Schulbank zu drücken. Nach seinem Hauptschulabschluss hatte er sich ganz auf seine Fußballkarriere konzentriert. Keine schlechte Entscheidung, wie die vielen Tore für den VfL Osnabrück beweisen. Dennoch verlor der Sportler nicht die Zeit nach dem Profifußball aus dem Blick. Schon länger steht für ihn fest, dass er Erzieher werden möchte, da er gut mit Kindern umgehen kann. Schließlich stammt er aus einer großen Familie, ist Vater des vierjährigen Marlon und zudem Pate der U-13 des VfL Osnabrück.
Wir verschenken die Prüfungen nicht", hatte der zuständige Fachbereichsleiter Jürgen Bendszus bei der Abschlussfeier betont. Das bedeutete: Mit der Anmeldung zum Kurs ist es nicht getan, vielmehr ist Engagement für den erfolgreichen Abschluss gefragt. Das galt umso mehr für Addy-Waku Menga. Im vergangenen Jahr stand er beim VfB Oldenburg unter Vertrag und musste vor dem abendlichen Training jeden Tag nach Osnabrück zum Unterricht fahren. Hinzu kam die Anspannung vor den Prüfungen. Umso glücklicher ist der 30-Jährige jetzt: "Die Lehrer haben uns sehr unterstützt. Ich kann den Kurs nur empfehlen."
(Müller-Detert)