Nachlese: Allianz von Europa und Asien für mehr Umweltschutz

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Wie lassen sich Entwicklungspolitik und Umweltschutz erfolgreich miteinander verbinden? Eine Antwort lautet, dass Länder erst wirtschaftlich stark werden müssen, bevor sie natürliche Ressourcen schonen können. Für Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker ist das Unsinn: „Es sind die Reichen, die die Probleme schaffen.“




Allianz von Europa und Asien für mehr Umweltschutz

Klimaforscher von Weizsäcker referiert in der VHS Osnabrück

In seinem Vortrag in der VHS Osnabrück forderte er nicht nur mehr Energieeffizienz sondern auch eine Zusammenarbeit von Europa und Asien.

„Globale ökologische Gerechtigkeit“, hieß der Vortrag, den der Klimaforscher und Umweltpolitiker am Mittwochabend im Rahmen der Reihe „Entwicklungspolitik gescheitert?“ hielt. Von Weizsäcker, seit wenigen Tagen auch Co-Präsident des internationalen „Club Of Rome“, beschäftigte sich zum einen damit, was zum wirtschaftlichen Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Ländern und zur Umweltausbeutung führt und zum anderen mit Lösungsansätzen.

Für von Weizsäcker ist eine technologische-politische Allianz zwischen Europa und Asien unerlässlich, um die amerika- nische Blockade in der Umweltpolitik zu unterlaufen. Der Referent zeichnete nach, wie die USA eine zunehmend un- nachgiebige Politik auf den Klimagipfeln verfolgten und verbindliche Regeln ablehnten. Daher müssten Europa und Asien im Klimaschutz Vorreiter werden. Der Wissenschaftler forderte, dass Ressourcenpreise parallel zu Effizienzgewinnen staatlich angehoben werden. Denn entgegen der aktuellen Diskussion seien die Energiepreise für den Verbraucher durch Effizienzsteigerungen kontinuierlich gesunken. Diese hätten aber nicht zu einem geringeren Gesamtverbrauch geführt, da durch technologische Neuerungen auch immer mehr energie- fressende Produkte entwickelt worden seien.

Von Weizsäcker befürwortete zwar den Ausbau erneuerbarer Energien. Zugleich verwies er aber auf deren Grenzen, egal ob Fotovoltaik, Windkraft, Wasserkraft oder Geothermie. Sollten die reichen Länder tatsächlich bis zum Jahr 2020
20 Prozent ihres Bedarfs über grüne Technologien decken, sei das Weltproblem erst zu einem Fünfunddreißigstel gelöst, rechnete der Klimaforscher vor. Der Referent stellte außer- dem das Prinzip „Faktor fünf“ als Lösungsperspektive vor: Vereinfacht gesagt bedeutet es, dass es zu einer Verfünf- fachung der Ressourcenproduktivität kommen muss, damit reiche Länder ihren Wohlstand beibehalten und Entwicklungsländer dennoch aufholen können.

(Henning Müller-Detert)


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